In unserer Arbeit haben wir uns bemüht die Ästhetik, fern von bekannten ästhetischen Regeln, wie dem Goldenen Schnitt, der Fibonaci-Folge oder gar der Wahrnehmung und dem ästhetischen Empfinden des Betrachters in einem kommunikativen Kontext zu behandeln, der erstmals in der Konzeptkunst und im Besonderen von Marcel Duchamp thematisiert wurde.
Er sprich von Differenzen, dem vermeidlichen Scheitern des Künstlers in der Kommunikation und der Unfähigkeit des Menschen seine Gedanken und Intentionen hundertprozentig mitzuteilen.
Ist es möglich Gedanken, Vorstellungen und Gefühle "auszudrücken", dass sie von anderen Menschen verstanden werden?
Wir alle machen die Erfahrung, dass es ungeheuer schwer ist, sich anderen Menschen verständlich zu machen und die Gedanken, Vorstellungen und Gefühle Anderer so zu verstehen, dass sie sich verstanden wissen.
Wir erleben, überrascht durch die Reaktionen unserer Gesprächspartner, dass wir offenbar in Worten, Bildern, Gesten und Mimik etwas gesagt hätten, wovon wir nicht wussten, dass wir es überhaupt gedacht oder vorgestellt haben. (Barzon Brock)
Jeder der Sprache und Zeichen verwendet, muss damit rechnen, dass zwischen dem, was er an Gedanken und Vorstellungen ausdrücken will, und den sprachlichen Ausdrucksformen eine Differenz bestehen bleibt.
Marcel Dushamp sagt, dass darin nicht das Scheitern, sondern vielmehr das Gelingen des Werkes liegt.
In der Kunst und im Design begegnet uns Ästhetik stets im Kommunikativen Prozess. Der Erfolg der Kommunikation hängt maßgeblich am ästhetischen Maß des künstlerischen Werkes, wie auch immer man ihn ermessen will.
Auf der anderen Seite hängt das ästhetische Maß an der Kommunikation, denn hat die Kommunikation keinen Gehalt oder nur den Zweck uns zu täuschen, empfinden wir das medium der Kommunikation, das "Kunstwerk", als unschön.
Ästhetik und Kommunikation stehen in einer spannungsvollen, wechselseitigen Beziehung, die wir im Rahmen unserer Bachelorarbeit zum Thema gemacht haben. Wir trugen Thesen und Gedanken von klassischen bis zu zeitgenössischen Philosphen und Künstlern zusammen, aus denen wir ein visuelles Gedankenmodell erarbeiteten.
Die Anfangs schwer zu erschließenden Texte zu diesem Themengebiet veranlassten uns die Thesen visuell zu veranschaulichen und aufzubereiten, um dem interessierten Kunstschaffenden einen etwas anderen und vielleicht auch leichteren Einstieg in dieses faszinierende Gebiet der Philosophie zu ermöglichen.
Die Ästhetik wird also auf sich selbst angewandt. Es geht nicht um das Zeigen sondern das Zeigen des Zeigens.
Betreut durch
Prof. Gisela Grosse
Prof. Wenzel Spingler